7. Dezember 2014 · 9:53 pm
Mir wurde der Wunsch von Andreas (http://www.andreasmarcus.com/) zugelost:
„Ein Horrorszenario/Kurzabenteuer in einem klassischen Fantasysetting, dass sich gut für einen One-Shot (spielt sich an einem Abend durch) eignet“
That’s a tough one, I have to admit.
Ein Abenteuer, das nach Möglichkeit nur einen Abend lang dauert, geschenkt. Horror, auch kein Thema, ich spiele ja nun gerne Cthulhu und Unknown Armies, ersteres gerne mit selbsterdachten Szenarien. Aber Horror in einem Fantasysetting? Das ist schwierig, denn für mich ist eine klassische Fantasywelt bevölkert von Helden, die sich per se schon mal nicht wirklich fürchten und einen Vampir oder Werwolf herzhaft anlachen und dann mit einem magischen Artefakt besiegen, und armen Schluckern, die mehr oder minder an hochmittelalterliche Menschen angelegt sind, die sowieso vor allem Angst haben, was sich jenseits der Grenze ihres Dorfes, ihres Stadtviertels oder ihres Klosters befindet.
Also: Wunsch unerfüllt lassen? Absolutes No go, ich möchte ja auch, dass mein Wunsch erfüllt wird. Wunsch halb erfüllen? Noch einen Horror-Oneshot braucht mein Portfolio nicht wirklich, da sind schon welche drin.
Und während ich noch am „klassischen Fantasysetting“ knabbere und meinen Blog überfliege, muss ich mich fragen, ob ich manchmal von zwölf bis mittag denke (ich schiebe es auf den Umzugsstress..). Denn genau das, was Andreas sich wünscht, habe ich bereits einmal geleitet:
https://storiesandcharacters.wordpress.com/2012/08/30/malmsturm-die-chroniken-von-udyra-diary-of-sessions/
Ich weiß jetzt nicht genau, was mit „klassischem Fantasysetting“ gemeint ist (ja, ich hätte einfach fragen können, aber der Dezember kommt immer so schnell, und der Umzugsstress – ich hab es einfach versäumt), aber die „Chroniken von Udyra“ waren nie als solches angelegt. Für mich persönlich gehören zu „klassisch“ Elfen, Zwerge und Orks. Das macht aber insofern gar nichts, weil auch die in das Szenario gut eingebaut werden können.
Aber zurück zum Abenteuer: Grundprämisse des damaligen Abenteuers war das allseits bekannte und beliebte (weil relativ einfach) Closed-Room-Szenario. Die Idee, dass eine Gruppe Wanderer auf ihrer Wanderung durch die winterliche Landschaft in einem Fort oder einem ähnlichen abgeschlossenen Ort vorbeikommt und durch meist klimatische Widrigkeiten an der Weiterreise gehindert wird, ist allerdings ursprünglich nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern der Plot des (recht kurzweiligen) kanadischen Horrorfilms „Ginger Snaps 3 (http://de.wikipedia.org/wiki/Ginger_Snaps_III_%E2%80%93_Der_Anfang). Ich hoffe, das stört den Wunschersteller nicht, aber ich muss ja nicht unbedingt das Rad erfinden, wenn eine Idee schon dreimal gut funktioniert hat (meinen Spielern damals hat die Runde jedenfalls viel Spaß gemacht, der Film lohnt ein Angucken, und unsere darauf basierende Dogs in the Vineyard-Runde war auch sehr spannend), wird sie auch mit Sicherheit ein viertes Mal funktionieren.